Pioniere waren tolerant
Ich war offenbar nie ein richtiger Elektropionier. Die umständliche Freischaltung und Bezahlung an öffentlichen Ladestationen hat mich immer gestört und war eigentlich der Hauptgrund, mich überhaupt intensiver mit der Materie zu befassen und Aktivitäten zu entwickeln, um die Situation zu verbessern. Kolleginnen und Kollegen sahen das weniger dramatisch: "früher brauchte ich fünf Ladekarten, nun sind es nur noch drei - wo ist das Problem?"
Kreditkartenzahlung und "Kreditkartenzahlung"
Unter Kreditkartenbezahlung versteht man im Allgemeinen ein Kartenterminal. Karte hinhalten - "Pip" und es ist bezahlt. An sehr vielen öffentlichen Ladestationen bedeutet "Kreditkartenzahlung" aber etwas anderes, insbesondere bei der allerersten Nutzung:
- QR-Code für den Download einer App scannen
- App herunterladen und installieren
- Kreditkarte hinterlegen, also Kartennummer, Name, Vorname und CV - Code eingeben. Je nach Sicherheitseinstellung erhält man zusätzlich per SMS einen 6-stelligen Code, also in die SMS App wechseln, Code merken, zurück in die Kartenerfassung und eingeben.
Undurchsichtige Preisstruktur und mangelhafte Deklaration
An Tankstellen sind die Preise von weitem sichtbar. Auch Lebensmittelgeschäfte dürfen ihre Kunden nicht auf eine Preisdeklarations-App verweisen. Genau das wird aber immer noch an zu vielen Ladesäulen den ElektroautomobilistInnen zugemutet. Und es lauern weitere Tücken: wenn man nicht mit der App oder Karte des Ladestations-Betreibers lädt, kommt das sogenannte Roaming zum Zug. Da kann es durchaus sein, dass ein anderer Kilowattstunden-Preis verrechnet wird, der durch Start- und Roaminggebühren weiter steigt. Merken tut man das dann auf der Monatsrechnung. Mein persönlicher Rekord liegt bei rund vier Franken je kWh, daheim bezahle ich 22 Rappen ...