Der Staat fördert Elektroautos - doch nicht jede Subvention ergibt Sinn!
In einem Telefoninterview durfte ich mich zu mehr oder weniger sinnvollen staatlichen Fördermassnahmen äussern. Untenstehend der Link zum entsprechenden Artikel in der Berner Zeitung.
Der Artikel ist hinter der Bezahlschranke, geäussert habe ich mich sinngemäss zu folgenden Punkten:
- Zuerst ging es um Kaufprämien. Deutschland setzt(e) bekanntlich stark auf diese Fördermassnahme. Einzelne Kantone sind auf den Zug aufgesprungen und finanzieren den Kauf von Elektroautos mit direkten Beiträgen. Persönlich halte ich wenig von dieser Art der Förderung: Im Anlauf kosten Elektroautos auch heute noch über zehntausend Franken mehr als vergleichbare Verbrenner. Da hilft eine Verbilligung um ein paar Tausend Franken auch nicht weiter. Zudem wird man bei knappem Budget wohl eher zu einer Occasion greifen, wo der Anteil Elektroautos zur Zeit noch sehr bescheiden ist.
- Über die gesamte Nutzungsdauer gerechnet (neudeutsch TCO total costs of ownership) sind Elektroautos aufgrund der wesentlich geringeren Betriebskosten schon heute günstiger. Firmen können (und sollten) so rechnen und wenn man sich als Privatperson den höheren Ankaufspreis leisten kann, gibt es kaum mehr einen Grund, noch einen neuen Verbrenner zu kaufen.
- Als förderwürdig habe ich insbesondere Grundinstallationen in Mehrparteiengebäuden hervorgehoben. Denn da lösen wir ein Problem: wer sein Auto in einer gemeinsamen Tiefgarage abstellt, kann über eine Ladestation nicht selber entscheiden. Als Mieter braucht man die Einwilligung der Eigentümer oder der Verwaltung, aber auch als Stockwerkeigentümerin muss man eine Mehrheit der Gemeinschaft für das Vorhaben "Grundinstallation" gewinnen. Da können ein paar Kantons- oder Gemeindefranken durchaus motivierend wirken. Der Kanton Thurgau und die Gemeinde Lyss (BE) wurden im Artikel lobend erwähnt. Inzwischen setzen weitere Kantone und Gemeinden auf diese nachahmenswerte Förderungsmassnahme.